Der erste Markttag
Es regnete in Strömen. Dennoch: Um 10.00 h morgens war der Dorfplatz «voller Regenschirme». Es waren gegen 20 Marktstände aufgestellt, die reich beladen waren und damals vom Fricker-Markt ausgeliehen, später erworben wurden. Einige Stände haben von Beginn weg ihren festen Platz behauptet. Die einheimischen Produkte erwiesen sich immer wieder als Lockvogel, aber auch kreative Besonderheiten oder der Dauerbrenner Zopf und Brot aus den bäuerlichen Backstuben. Von Beginn weg fiel der Markt in der Region durch seine Vielfalt auf, seine Besonderheiten und als Präsentation örtlicher Möglichkeiten bis hin zu Korbwaren oder dem Besenmachen (Reisig aus dem Jurawald) und der Mitwirkung von Jung und Alt. Die Kinder waren immer ganz vorne mit dabei und selbst beim Gemüse setzten sich erste Besonderheiten durch. Am ersten Markt gab es erstmals wieder Kürbisse aus den Gärten, die bis anhin fast vollständig verschwunden waren. Eine Besonderheit hat sich bis heute erhalten. Es besteht kein Trägerverein. Das OK hat sich dennoch immer wieder erneuert. Gastrecht erhielten immer wieder aufgrund der OK-Bewilligung auf Gesuch hin einen Standplatz. Bereits zur Tradition gehört auch, dass das Strohwellen-Kaffi seinen Ertrag für die Dritte Welt abliefert. Wie erwähnt hat es am ersten Markttag geregnet, es hat auch schon geschneit oder die letzte Wärme eines Herbsttages machte sich breit. Einen festen Platz am Märt hat alljährlich die Musikgesellschaft. Wenn sie mit ihrem Ständchen auftritt ist meistens um elf Uhr der Platz «graggelet voll». Dann ist vollends klar, es ist Herbstmärt. Der oft für viele in aller Frühe beginnt. Einer versuchte sich mit dichterischen Einlagen in der «Rückblende» und schrieb: «Früh im Morgendämmer hör ich schon ein Gehämmer…»
Otto Meier: «Der Märt ist nicht mehr wegzudenken!» In der Jahreschronik «Rückblende» hatte der Märt immer einen guten Platz auch mit reicher Bebilderung. Der langjährige Dorflehrer Otto Meier-Jost schrieb u.a. in der Rückblende 1984 was folgt: «Selten hat eine Idee so eingeschlagen, wie die vom Herbstmärt. Er war schon nach der 3. Auflage nicht mehr wegzudenken. Ein reichhaltiges, abwechslungsreiches Warenangebot fand Abnehmer. Aber der Herbstmärt ist mehr als ein Warenhandel. Der Dorfplatz verwandelt sich jeweils innert kurzer Zeit nicht nur zu einem Waren-Umschlagplatz, sondern auch zu einem Platz der Begegnung. Viele Heimweh-Wölflinswiler sind anzutreffen. Man kommt ins Gespräch, ins Erzählen, ins Plaudern, auch mit den Marktfahrern, mit Leuten aus den Nachbardörfern, sogar mit Baslern und anderen Weitgereisten. Man hat Zeit, nimmt sich Zeit, für einen längeren Schwatz, vielleicht im Märtbeizli oder in der Raclette-Stube. Man schätzt die Pferdekutschenfahrten, das Karrussel die Schifflischaukel für die Kinder oder da wurde 1984 vom OK-Präsidenten Paul Emmenegger persönlich in unzähligen Stunden ein «Hau den Lukas» für schlagkräftige Leute konstruiert und gebaut.»